Living History

Wie schon in dem kurzen Artikel zum Thema Reenactment dargestellt machen wir Living History ohne streng wissenschaftlich zu arbeiten. Doch was bezeichnet der Begriff „Living History“ eigentlich genau? Der Begriff ist doppeldeutig, sowohl die Übersetzung „Lebendige Geschichte“, als auch „Geschichte erleben“ treffen den Kern der Sache. Zum einen stellen die Leute, die Living History praktizieren, einen frei gewählten Zeitraum, der mehr oder weniger fest umrissen ist, dar um für sich selbst die vergangene Epoche zu begreifen und zum anderen um sie dritten begreifbar zu machen. Dabei kommt es darauf an die gewählte Zeit mit Hilfe von Funden der Archaeologie möglichst genau nachzustellen. Das fängt an bei der Kleidung, schliesst die Ernährung mit ein und muss vor religiösen Bräuchen nicht halt machen. Wie weit der einzelne geht ist natürlich jedermann selbst überlassen – grösstmögliche Authenzität ist allerdings erwünscht und kann als Gütekriterium herangezogen werden. Anders als zum Beispiel die experimentelle Archaeologie, kann Living History nicht als wissenschaftliche Arbeit angesehen werden, obwohl man sich wissenschaftlicher Methoden (profanes Beispiel: Lesen von Primärquellen) bedient. Living History ist gewissermassen die experimentelle Archaeologie des Laien. Eine andere weit verbreitete Form sich aktiv mit der Vergangenheit zu beschäftigen ist das Reenactment, bei dem es vornehmlich darum geht vergangene Situationen und Vorgänge, etwa bestimmte Schlachten oder bestimmte Prunkhochzeiten, nachzustellen. Diesen drei Strömen der „ernsthaften“ Beschäftigung mit der Historie steht gegenüber das Ausleben der eigenen Phantasie unter Einbeziehung historischer Tatsachen. Wobei hierbei der Spassfaktor gross geschrieben wird und auf Authenzität kein, bzw. sehr wenig Wert gelegt wird. All diesen Spielarten gemein ist der gemeinschaftliche Spass an der Sache. Zumal die Grenzen zwischen allen Bereichen fliessend sind, definieren wir uns daher nicht als reine Living History Gruppe, aber auch nicht als Fantasy Club.
Auf den folgenden Seiten werden wir Tipps für die Praxis geben.

Quelle: www.trebeta.net